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Ich war in der Reha

Hallo zusammen, nach langer Zeit melde ich mal wieder, um zu berichten. Im Frühjahr diesen Jahres hatte ich eine schwierige Situation zu bewältigen. Da ich durch die ME/CFS schon am Rande meiner Kräfte war, brachte das Ereignis das Fass zum überlaufen. Ich sprach mit meinen Chefinnen und habe mich zwei Wochen krank schreiben lassen. In diesen zwei Wochen trauerte ich um eine Freundin und versuchte meinen Kopf wieder klar zu bekommen. Es war Frühjahr und ich pflanzte in meinem Garten Gemüse an und stellte meine Ernährung um. Das schreibe ich, da es mir viel gebracht hat. Aber das ist ein eigenes Thema. Ich stellte auf Anraten einen Reha Antrag (psychosomatisch). Ich machte dieses mit gemischten Gefühlen, da ich schon öfter gelesen habe, dass bei ME/CFS eine psychosomatische Reha kontraproduktiv sei. Wie ich so bin, habe ich mich nicht getraut „Nein“ zu sagen. Zumal man mir nicht nachsagen soll, ich würde mich nicht bemühen gesünder zu werden. Im Sommer erholte ich mich ganz gut und sorgte für mich. Der Sommer fiel nicht allzu heiß aus bei uns und war sehr verregnet, so dass ich mit meiner Hitzeintoleranz davon profitierte. Im Herbst stand dann die Reha an. Ich dachte mir, dass es vielleicht nicht schlecht sei, da ich psychisch schon Probleme damit habe, nicht mehr so zu funktionieren, wie es eigentlich in meinem Alter sonst noch möglich wäre. Das ich auch bei der Arbeit immer mal fehle, belastet mich sehr.

In der Reha zeigte sich dann, was ich gehofft habe, dass es nicht passiert. Natürlich versuchen sie dort die Menschen wieder belastbarer zu machen. Bei ME/CFS ist gerade die Belastungsintoleranz das signifikante Zeichen für das Bestehen der Erkrankung. Ich bekam Fieber und schlimme Schmerzen und hohe Herzfrequenzen. Über 130 über 24 h. Sie fuhren das Reha Programm hinunter und dennoch hatte ich immer wieder nach Belastung subfebrile Temperaturen und Schmerzen. So viel Schmerzmedis musste ich zu Hause noch nie nehmen. Zu allem Überfluss bekam ich zwei Tage vor Entlassung auch noch Corona. Das Glück im Unglück war, dass die Ärzte in der Reha meinen Zustand wirklich ernst nahmen und einen entsprechenden Bericht verfasst haben. Gott sei Dank!!!!!!!

Ich habe mich von all dem wieder erholt und mir war zum ersten Mal wirklich klar, dass ich nur noch begrenzt belastbar bin. Heute konnte ich aufgrund von Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, krasser Erschöpfung nicht zur Arbeit und ich merke, wie sehr mich das wieder belastet.

Gestern hat es schon begonnen. Ich war so fertig, dass ich nicht mehr reden wollte, da es zu viel Kraft kostete. Ich konnte kein Licht ertragen und keine Geräusche. Heute habe ich lange im Bett gelegen und muss mich selbst wieder auf die Beine bringen. Regelmäßig Essen und das gesund. Ausreichend Wasser trinken, ausruhen, ein klein wenig an die frische Luft und keine unnötige Aufregung. Dann geht es meistens nach 1-3 Tagen wieder.

Ich persönlich weiß mittlerweile, was mir hilft, dass es mir besser geht. Aber insbesondere wenn man noch arbeiten geht, kann man sich vor Stress nicht gut schützen. Das Leben insgesamt ist eben ein Auf und Ab. Es gibt eben Tage oder auch Zeiten, in denen es stressiger ist, zumal auch positiver Stress schlecht für ME/CFS ist.

Aber ich bin dennoch auch häufig zufrieden, trotz allem. Schlimmer geht immer.

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