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Albträume

Schon lange plagen mich Albträume. Aber nicht irgendwelche. In 90 % bin ich irgendwo alleine und weiß nicht wie ich wieder nach Hause kommen soll. Und jedes mal hilft mir niemand, wenn ich um Hilfe bitte.

Heute habe ich Bolognese gekocht und war so tief in Gedanken, dass trotz das ich das Gehackte beim anbraten wendete, es schon teils angebrannt war. Ich habe über das Mobbing in der Schulzeit nachgedacht von der 6.-9. Klasse. Zwar wechselten die Opfer in meiner Klasse, aber ich war eines davon. Gestern war die Welt noch“ in Ordnung“. Man war Teil einer Gruppe, dazugehörig. Am anderen Morgen wurdest du gedemütigt, geschubst, allein gelassen, etc. Ich habe überlegt, was ich gemacht haben könnte, dass mich die anderen jetzt so hassten, aber es gab keinen wirklichen Grund. Weder bei mir, noch den anderen Mobbingopfern. Da bekam mich ein ähnliches unwohles Gefühl wie in meinen Träumen. Niemand war da, der mir half. Ich konnte nicht nach Hause, da ich ja Schule hatte. Ich saß alleine an meinem Platz und schämte mich dafür so ausgegrenzt zu werden. In meinem weiteren Leben kam ich immer wieder in solche Situationen. Das geborene Mobbingopfer. In der Ausbildung, im Beruf, auf dem Reiterhof, in der Familie. Ich hatte keine Ressourcen in der Erziehung mitbekommen, die ich hätte anwenden können. Weder mich zu wehren, noch einen dicken Pelz. Kaum Resilienz. Ich muss dazu sagen, dass ich dennoch im Laufe der Zeit immer auf Menschen getroffen bin, die an mich geglaubt haben. Das hatte ich auch bereits im Blog erwähnt und diese Chancen habe ich meistens erfolgreich genutzt. Meine Eltern haben es in der Kindheit nicht leicht gehabt und konnten mir nur das mitgeben, was sie selbst an Möglichkeiten hatten. Manchmal denke ich darüber nach, wie es wäre wenn ich ein Kind hätte. Ich könnte zwar versuchen es selbstbewusster zu erziehen und es zu motivieren an sich zu glauben. Aber es lebt eng mit mir zusammen und würde meine Ängste wahrnehmen, wenn auch nur unterbewusst. Genetische Dispositionen können in Bezug auf Angststörungen auch eine Rolle spielen.

Trotz einiger persönlicher Erfolge, die ich in meinem bisherigen Leben verzeichnen darf, habe ich es bislang nicht geschafft, mich aus der Orientierungslosigkeit aus meinem Traum zu befreien. Nicht daraus, nicht aus dem Gedanken es allein daraus schaffen zu können, nicht aus der Angst das mich andere abweisen könnten und ich wieder alleine bin.

Allein sein ist mein Albtraum, mit allem was daran hängt.

Jetzt gilt es zu erkennen, dass ich vielleicht garnicht alleine bin und wenn ich es wäre, dass ich mittlerweile die Ressourcen habe alleine nach Hause zu finden.

Falls Ihr Euch ebenfalls auf einem solchen oder ähnlichen Weg befindet, wünsche ich Euch von Herzen alle Kraft, die Ihr benötigt.

Eure Melanie

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